Schach hat gerade Kindern zwischen sechs und neun Jahren viel zu bieten. Zahlreiche Studien belegen den pädagogischen Nutzen des Spiels im Volksschulalter: Konzentration und Geduld werden gefördert, Entscheiden und Vorausdenken werden trainiert. Schach vermittelt auch soziale Kompetenzen, etwa die Möglichkeiten des anderen zu beachten, aus Fehlern zu lernen und mit Würde zu verlieren. Kinder, die Schach spielen, haben nicht nur in Mathematik bessere Noten, auch ihr Leseverständnis wird gefördert. Dahinter steckt, dass Schachsiege selbst erarbeitet werden und das Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortung fördern.
Auf diesem Informationsblatt finden Sie Belege dafür, warum es für Kinder gut ist Schach zu lernen und warum Schach an Schulen angeboten werden soll.
Schach macht schlau! Die Trier-Studie:
Eine Untersuchung der Universität Trier zu Schach in der Schule fiel sehr positiv aus. Es wurde deutlich, dass schachspielende Kinder eine höhere Konzentrationsfähigkeit besitzen, was auch zu besseren schulischen Leistungen führt. Leistungssteigerungen wurden vor allem in den Bereichen Deutsch, Lese- und Sprachverständnis und Mathematik erzielt. Besondere Fortschritte machten leistungsschwächere Schüler. Bei 9 und 10-jährigen Kindern wurde eine höhere Leistungsmotivation und eine gesteigerte Sozialkompetenz festgestellt. Die Studie vergleicht Schulen in welchen Schach als Unterrichtsfach eingeführt wurde, mit Schulen in welchen das nicht geschah.
a) Eine signifikante Verbesserung des Wahrnehmungsvermögens und der Konzentration sind in der Experimentalschule vor allem in den beiden ersten Schuljahren und hier vor allem bei den leistungsschwachen Schülern nachweisbar.
b) Ein signifikanter Intelligenzanstieg in der Experimentalschule konnte im zweiten Schuljahr nachgewiesen werden.
c) Eine Veränderung der Rechtschreibfähigkeit blieb noch ohne Aussagekraft *
*Die Prüfung einer Verbesserung der Rechtschreibleistung wurde aufgenommen, da eine große New-Yorker Studie, allerdings bei 12 jährigen Kindern, ein solches Ergebnis erbracht hatte. Bei Kindern, die das Schreiben erst erlernen, kann bei gleichzeitigem Erlernen des Schachs noch keine signifikante Verbesserung erwartet werden.
Deutlich höhere Werte bei Leistungsmotivation und Sozialkompetenz erwiesen sich in den Klassenstufen 3 und 4.
e) „Phänomenale Indizien“ beim Vera-Test 2006 in der Experimentalschule in Deutsch Leseverständnis und Sprachverständnis sowie in Mathematik: Zahlen, Operationen und Größen und Messen.
Fazit:
Die Ergebnisse dieser Untersuchung decken sich mit denen aus anderen Staaten, wie den USA, Kanada oder Frankreich.Um im deutschsprachigen Raum zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen, beschäftigte sich auch Dr. Stubbe von der Universität Dortmund mit einer umfassenden Studie zu diesem Thema.
Diese Fakten stammen aus der Studie: Schach verbessert schulische Leistungen und soziale Kompetenz. ChessBaseNews 03.05.2007